In ihrer neuen Heimat Paris ist die junge Algerierin Aischa eine überbehütete Außenseiterin, die nicht einmal mit Jungen sprechen darf: Eifersüchtig wacht die Familie über ihre Tugend.
Aischa, die europäisch denkt, ist hin- und hergerissen zwischen grundverschiedene Kulturen. Als sie sich in den Vietnamesen Kim verliebt, spitzt sich die Lage zu.
Aber Aischa ist entschlossen, für ihre Freiheit und ihre Liebe zu kämpfen.
Wie man an dem Cover schon sehen kann, handelt es sich bei diesem Buch um ein Jugendbuch, wie die meisten Romane der Autorin, die bereits 1957 ihren ersten Roman veröffentlichte, aber erst seit 1994 auch Romane für Erwachsene schreibt:
Ich liebe ihre Geschichten, die meistens von starken Mädchen handeln.
So auch die Geschichte von Aischa.
Aischa lebt zwar in Paris, wo sie auch zur Schule geht, lebt aber in einer streng muslimischen Familie.
So streng wie man sich schon eine fanatisch gläubige Familie vorstellt. Die Frauen haben keine Rechte und müssen dem Manne Untertan sein. Das ganze Leben wird vom Vater, dem Familienoberhaupt und den Brüdern bestimmt und "sittsame" Kleidung, inklusive des Kopftuches sind Pflicht.
Aischa leidet sehr darunter, sieht sie doch wie ihre Mitschüler leben. Außer ein paar muslimische Schulkameradinnen hat sie nur noch eine echte Freundin und die ist ausgerechnet Jüdin, die Feinde der Muslimen. Das dürfen ihre Eltern und Brüder natürlich nie erfahren.
Aber gerade diese Freundin akzeptiert Aischa so wie sie ist, auch wenn sie Aischa immer wieder "verführt" und ihr auch mal ihre Kleider anziehen lässt, damit sie sieht, wie hübsch sie doch eigentlich ist. Das geht auch nur, wenn in der Schule mal eine oder mehrere Stunden ausfallen und Aischa die Zeit nutzt, um zu ihrer Freundin nach Hause zu gehen.
Als an so einem Tag unverhofft ein Freund der Freundin klingelt und vor der Tür steht, ist es um Aischa geschehen. Bei Kim kann sie ihren Blick nicht abwenden, wie es ihre muslimische Pflicht vorschreibt.
Und auch wenn ihre Freundin in Kim verliebt ist, so hat er nur Augen für Aischa.
Als echte Freundin sieht sie ein, dass sie Kim nur als Freund haben kann und freut sich mit Aisha, die sie ab da unterstützt, damit sie sich mit Kim treffen kann.
Mit Kim erlebt Aischa eine ganz andere Welt und auch wenn sie schon immer mit den Traditionen in Gedanken im Konflikt war, so wird sie mit Kim an ihrer Seite immer mutiger.
Eine große Hilfe ist da auch ihre Großmutter, die Mutter ihres Vaters.
Von ihr erfährt sie auch von der großen Liebe, die ihre Großmutter nie vergessen hat und noch immer in ihrem Herzen trägt, aber wegen der strengen Sitten damals aufgeben musste.
All das macht Aischa soviel Mut, um immer mehr mit ihren Traditionen zu brechen und gerät dabei in höchster Gefahr, genau wie Kim, der von ihren Brüdern brutal zusammen geschlagen wird und die sie selbst betäuben und entführen. .....
Frederica De Cesco hat es in dieser Geschichte verstanden, keinen Konflikt heraufzubeschwören.
Sie hat weder die muslimischen Traditionen und Denkweisen verurteilt, noch hat sie "Christen gegen Muslime" gestellt.
Dadurch, dass die beste Freundin eine Jüdin, Aischas große Liebe ein Vietnamese ist und die ganze Geschichte in dem vielschichtigen, europäischen Paris spielt, ist es eine neutrale Geschichte. Hier werden die Probleme eines muslimischen Mädchens aufgezeigt, die in einer tief verwurzelten Tradition aufwächst, sich aber in einer ganz anderen Welt zurechtfinden muss, ohne dass die Geschichte politisch oder religiös wird. Hier treffen Kulturen aufeinander.
Und auch wenn ihre Großmutter sie unterstützt und Mut macht, hat Aischa noch einen langen Weg vor sich, um ein Leben zu finden, in dem sie glücklich werden kann.
Das geht so weit, dass Aischa von ihrer Familie sogar nach Algerien geschickt wird, um dort ihren Bräutigam vorgestellt zu werden.
Aber was ist mit Kim und wie hat er den brutalen Angriff ihrer Brüder überstanden?
Wird Aischa den Bräutigam, den sie vorher noch nie gesehen hat, heiraten (müssen)?
Wie wird das zukünftige Leben von Aischa aussehen?
Spannende Fragen, spannende Antworten ;)
Mein Fazit:
Eine Geschichte, die mich bewegt hat. Aischas Weg mitzugehen war ein Auf und Ab der Gefühle und der Schreibstil der Autorin hat alles so eingefangen, als wäre man selbst dabei.
Auch wenn die Protagonistin ein 16-jähriges Mädchen war, so konnte mich das Buch auch als "älteres Semester" in seinen Bann ziehen!
*****WERBUNG*****
Mein Buch
Aischa, oder die Sonne des Lebens
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