Anmerkung

*** Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichte ich auf die gleichzeitige Verwendung der drei Gender-Sprachformen (m/w/d).
Sämtliche von mir genannten Personenbezeichnungen gelten für ALLE Geschlechter.
Das erleichtert nicht nur das Lesen der Texte, sondern erleichtert mir auch das Schreiben - wie immer frei nach (meiner) Schnauze ^-^ ***

17 August 2014

Das Leben meiner Tauschbücher


Ich bin eine Nachteule und serve meistens spät abends und auch in der Nacht durchs Net.
Manchmal schreibe ich auch kurze Fanfiction, die was mit meiner anderen „Macke“ zutun haben ;) – aber heute Nacht sah ich wieder ein Video, in dem die Bücher in einem Laden nachts ein Eigenleben entwickelten und da hatte ich spontan die Idee, eine schon vor langer Zeit angefangene Kurzgeschichte über meine Tauschbücher zu Ende zuschreiben.
Nix womit man einen Preis gewinnt, aber ein wenig verrückt – so wie ich :>
Und die Nynaeve bin ich selber – das ist mein Nick bei der Tauschbörse.

*

Das Leben meiner Tauschbücher - oder auch: ein nicht ganz ernstes Märchen

Es war einmal eine Nynaeve, die hatte ein Regal, ein Schrank und noch andere Möglichkeiten voller Bücher. Diese Bücher hatten ein liebevolles Zuhause, nur waren die meisten davon schon gelesen, auch wenn noch ungelesene dabei waren.

Es gab Bücher, die wollte sie auf jeden Fall behalten und dann gab es da noch Bücher, die warteten auf ein neues Zuhause, da Nynaeve gerne mal ein paar andere lesen wollte und leider nicht soviel Platz hatte. Sie trennte sich nur schwer von ihren Lieblingen, aber manchmal ging es einfach nicht anders.
Bis es soweit war, bekamen aber alle ein eigenes Regal, damit es ihnen bist zur Reise in die weite Welt gut ging und sie nicht alleine waren.
Sie wurden gehegt und gepflegt, regelmäßig abgestaubt und auch sonst mit allem verwöhnt. Trotzdem waren einige sehr ängstliche Bücher in dem Regal. Sie hatten Angst ihr gutes Zuhause verlassen zu müssen und klammerten sich jedes Mal ängstlich aneinander, wenn Nynaeve zu dem Regal kam.
Darum entschloss sich Nynaeve diese besonders ängstlichen Bücher nur zu zweit auf die Reise zu schicken und dafür zusorgen, das auch ihr neues Zuhause ein liebevolles und gutes wurde. Darüber waren die Bücher sehr glücklich und verließen dann, wenn sie angefordert wurden, zwar immer noch ein bisschen ängstlich, die heimatlichen Gefilde Blatt in Blatt und in Erwartung auf ein genauso liebevolles Zuhause das Regal.

Dort wo Nynaeve ihr Regal anbot, gab es auch total liebe Menschen, die ihren Büchern ein nettes und liebes Zuhause gaben und so waren es schon über 100 Bücher, die sich von Nynaeve auf die Reise machten.
Leider gab es bei Nynaeve auch noch ein paar Bücher, die trotz aller Liebe etwas mehr gelitten hatten als die anderen, weil sie vor her ein schlechtes Zuhause hatten; und somit trauten sie sich gar nicht mehr aus dem Haus, mit dem Gedanken, das ihre neuen Besitzer auch noch eine Tauschwährung für sie bezahlen sollten und versteckten sich in den äußersten Ecken. Manchmal sogar hinter die ganz dicken Kameraden, um nicht gesehen zu werden, da man ihnen die eingebildeten Minderwertigkeitskomplexe einfach nicht ausreden konnte.
Es war ihnen peinlich in ein neues Zuhause zukommen, so wie sie aussahen. 


Nynaeve versicherte ihnen immer wieder aufs Neue, das sie sich wirklich noch lesen lassen konnten und sie keinen Grund hatten sich verzweifelt zu verstecken, aber kein Zureden nützte etwas. 
Erst als Nynaeve ihnen den Vorschlag machte, das sie bei einer Anforderung kostenlos mit gehen durften, so das der Tauschpartner keine Tauschwährung extra für sie hergeben musste und sich trotzdem noch mit Kurzweil an ihnen erfreuen durfte, da erst waren sie beruhigt und gesellten sich wieder zu den anderen reisefertigen Büchern und sahen der Zukunft nun mit Erwartung entgegen.

Also ergab es sich, dass alle Bücher zufrieden waren. Natürlich waren sie traurig, dass sie ihr wohl behütetes Zuhause in absehbarer Zukunft verlassen mussten, aber sie waren auch gespannt was für ein neues Zuhause sie finden würden. 

Manchmal hörte sie Nynaeve heimlich rascheln, wenn sie sich unterhielten.
Wie würde ihr neues Zuhause aussehen? Wen dürften sie mit ihrer Geschichte erfreuen? Ob auch der neue Besitzer so liebevoll mit ihnen umgehen würde? Waren vielleicht Haustiere in ihrem neuen Heim und wenn ja, was für welche? Neben was für Bücher sie wohl einen neuen Platz finden würden und ob diese dann auch nett zu den Neuankömmlingen wären?

Wenn Nynaeve so was belauschte, dann musste sie schmunzeln und war teilweise erstaunt, wie ähnlich sie und ihre Bücher sich doch waren. Sie hatte sich schon oft genau dieselben Fragen gestellt. Auch sie machte sich bei jedem Abschied die gleichen Sorgen, wenn sie wieder eins ihrer Lieblinge auf die Reise schickte, denn so nett der Tauschpartner auch war, welchen sympathischen Eindruck auch sein Profil und seine Bewertungen machten, im Endeffekt war die Zukunft ihrer Bücher doch ungewiss. 

Und so blieb ihr nichts anderes übrig, als das Beste für ihre Bücher zu hoffen und sie liebevoll auf den Weg zuschicken.

Wenn es dann wieder mal so weit war, das ein Buch sich auf den Weg zu einem neuen Besitzer machen durfte, dann schrieb Nynaeve diesem erst ein mal eine PN und bedankte sich höflich für die Anforderung. Teilte ihm auch mit, wann dass Buch zur Post gebracht wurde und schickte einen lieben Gruß mit.
Dann ging sie zu dem angeforderten Buch, nahm es aus dem Regal und suchte die passende Verpackung aus dem großen Karton, wo sie alles sammelte, was sie für eine sichere Reise ihrer Lieblinge brauchte.

Damit ihren Büchern unterwegs nichts passierte, brauchte sie für jedes Buch eine Folie und einen Luftpolsterumschlag, auch kurz Lupo genannt. Aber bevor Nynaeve ein Buch verpackte wurde es noch einmal liebevoll abgewischt und kontrolliert, ob sich auch wirklich nichts an dem beschriebenen Zustand verändert hat. Dann wurde das Buch ganz vorsichtig in Folie verpackt, zur Sicherheit noch ein Zettel mit der Adresse des Empfängers und auch Absender unter die Folie geschoben. So konnte jeder Postler es auch zuordnen, falls mal was mit der äußeren Verpackung passieren sollte.

Danach wurde der Lupo beschriftet, natürlich deutlich, so dass es auch wirklich jeder lesen konnte und als Büchersendung deklariert. Erst dann wurde das Buch mit in den Lupo gepackt und sicher verschlossen.
Nynaeve machte sich sofort auf den Weg zur Post, damit das Buch schnell ankommen würde, um so schnell wie möglich aus der engen, aber sicheren Verpackung zukommen. 

Dort übergab sie es am Sachalter dem Postler und schaute noch einmal wehmütig hinter her, in der Hoffnung, das es gut und schnell in sein neues, hoffentlich schönes Heim gelangen möge.

Wenn sie dann wieder nachhause kam, waren die anderen Bücher immer sehr traurig. Einerseits weil nun wieder liebe Freunde im Regal fehlten, andererseits, weil sie selber nicht angefordert wurden. Denn auch wenn sie bei Nynaeve ein schönes Zuhause hatten, so würden sie doch gerne auch Anderen mit ihren Geschichten erfreuen.
Doch wenn Nynaeve sie dann wieder vorsichtig abstaubte und ihnen gut zuredete, dann waren sie bald wieder fröhlich und warteten gespannt auf ihre Zukunft.

Irgendwann wurde die Tauschbörse leider eingestellt, aber Nynaeve fand schnell eine Neue, tolle Tauschbörse für ihre Lieblinge.
Und so setzte sich der ewige Kreislauf immerzu fort. Es gingen Bücher auf die Reise durch die weite Welt und es wurden andere Bücher in das Reiseregal gestellt.

Und wenn der Tauschgnom nicht eingestellt wird, so tauschen sie immer weiter.....



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