Wer ist der alte Mann in meinem Spiegel?
Jeder kennt wahrscheinlich das Gefühle nach einer durchzechten Nacht verschlafen zu haben - aber wie mag sich wohl der Kater anfühlen, wenn man zwanzig Jahre verschlafen hat?
So ergeht es Chris Mortimer, als er an einem Morgen des Jahres 2006 aufwacht und sich mit einer Reihe ernster Fragen konfrontiert sieht: Wer ist die Frau neben ihm? Was hat dieses Spiegelbild eines Mittvierzigers mit ihm zu tun? Und was, um Himmels willen, ist seit 1996 mit seinem Leben passiert?
"Beißend witzig - und war, ach so wahr!"
[Head]
Dieses Buch habe ich bei Livia von Samtpfoten mit Krallen bei einem Lesewochenende im Februar gewonnen.
Also zu Anfang wusste ich gar nicht so richtig was mit der Geschichte anzufangen.
Es war wie bei einem Unfall: man will nicht hinsehen und tut es trotzdem. Sprich: eigentlich wollte ich nach zwanzig Seiten aufhören, aber irgendwie musste ich doch weiterlesen. …
Das lag aber nicht am Schreibstil, der war flüssig zu lesen – auch wenn er mich teilweise an Douglas Adams (Per Anhalter durch die Galaxie) erinnert hat.
Aber da ist einer, Chris, der morgens aufwacht und nicht weiß wo er ist und wer die fremde Frau neben ihm ist. Sein erster Gedanke: One-Night-Stand, ….. mach dass du weg kommst.
Er kann sich an alles erinnern, was bis und an sein vermeintliches Gestern passiert ist, aber er stellt fest, dass seine Wohnung nicht mehr seine ist und auch seine Freunde wohnen nicht mehr in ihren Wohnungen. Er kann also nirgends hin und kehrt zurück, zu dem fremden Haus und der fremden Frau, um der Sache auf den Grund zugehen.
Er kommt einfach nicht dahinter was passiert ist, auch nicht als er sein zwanzig Jahre älteres ICH im Spiegel sieht.
Sein alter Freund Andrew versucht ihm in allem hilfreich zur Seite zu stehen und trotzdem erklärt Chris sich seine Lage als eine Zeitreise, indem er zwanzig Jahre in die Zukunft katapultiert worden ist – auch wenn ihm alle eine Midlife-Crisis bestätigen – und will wieder versuchen in seine Dimension zurück zu gelangen.
Hört sich nach SiFi oder Fantasy an, ist es aber nicht.
Der Leser begleitet Chris auf der Suche nach sich selbst und auch wenn ich nach zwanzig Seiten das Buch weglegen wollte, so war die „Sensationslust“ doch stärker und ich wollte wissen WAS das alles denn nun sollte.
War es eine Midlife-Crisis?
War es ein Gedächtnisverlust, ausgelöst durch irgendwas?
Oder war es einfach eine Ausrede, um Dinge, die in seinem Leben schiefgelaufen sind, wieder gerade zurücken?
Diese und noch ein paar andere Fragen hatte ich beim Lesen ihm Kopf.
Die Geschichte ist nicht spannungsgeladen, weil man Chris ja (nur) in seinem Leben begleitet, aber man (ich) konnte eben doch nicht aufhören zulesen.
Was es am Ende war, müsst ihr selber herausfinden, aber einige Erkenntnisse waren schon da, wo ich so dachte – Stimmt.
Manchmal erkennt man die Vergangenheit erst in der Zukunft – ohne allzu tiefgründig zu sein.
Mein Fazit:
Ein Buch, das man nicht gleich weglegen sollte, falls man es dann kann.
Es gibt einen nicht die große Erleuchtung, hat aber durchaus Elemente, über die man mal kurz nachdenken kann. Eine Geschichte, an dessen Ende ich mich gefragt habe, ob „Gedächtnisschwund“ vielleicht manchmal doch hilfreich ist. :)
Das Ganze mit Humor, der auch leicht sarkastische Züge hat und an Douglas Adams erinnert, geschrieben ist und mich letztendlich doch unterhalten hat.
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Meine Ausgabe mit Blick ins Buch
Überlebenstraining für...
Ausgabe - Taschenbuch
Seiten - 384
ISBN - 978-3-442-47213-0
Erschienen - Feb. 2010
Verlag - Goldmann
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