Klappentext:
Eine Wette führt Kai Kurzbein Ende der 1990-er Jahre gemeinsam mit Kommilitonin Marren nach Laos. Als angehende journalisten Wollen sie mehr erfahren über das Bergvolk der Hmong und ihr Schicksal nach Ende der Inochinakrieges. Sie begegnen Travellern, Kriegsverteranen und Schamanen. Und sie lernen eines:
Nichts muss so sein wie es aussieht.
Für dieses Rezi-Exemplar bedanke ich mich recht herzlich bei dem im fernen Laos wohnenden Autor Michael A. Schultze!
Dieses Buch kann man nicht einfach mal eben so weglesen, wie der kurze Klappentext vermuten lässt, dafür ist es viel zu komplex mit Hintergrundwissen über Land und Leute.
Die Geschichte um Maren und Kai reißt zwar nie ab und der rote Faden bleibt durchweg erhalten und doch ist das Buch gleichzeitig fast wie eine Doko über Laos und einem bestimmten Rebellenvolk, den Hmong. Immer wieder schafft es der Autor ausführliches Hintergrundwissen sowohl über das Land, deren politischen Lage selbst und im Bezug auf die Nachbarländer und der laotischen Bevölkerung einzuflechten. Das alles auch mal in längeren Passagen, aber ohne den Anschluss zur Kerngeschichte zu verpassen.
Die tatsächlichen Fakten werden immer dann eingestreut, wenn bei Maren und Kai gerade nichts Spannendes passiert, wenn sie z. B. gerade mit dem Bus zum nächsten Ort unterwegs sind, oder wenn sie im Gespräch mit Landsleuten sind. Wenn der Bus dann sein Ziel erreicht hat, ist man aber sofort wieder bei den Beiden. Ohne das der eine oder andere Teil abgehackt wirkt.
Ich würde sagen, dass es ein Reisebericht mit einer spannenden Handlung ist.
Wobei ich jetzt gar nicht sagen kann, was mir besser gefallen hat, denn auch wenn ich immer ein bisschen Abstand zu Maren und Kai hatte, so fand ich die Geschichte nicht weniger spannend.
Ziemlich naiv kamen mir Beide, jeder auf seine Art, vor. Diese Naivität ist es auch, die Beide in arge Schwierigkeiten bringt.
Da gab es Situationen wo sich mir die Nackenhaare kräuselten und ich am liebsten „NEIN, lass die Finger davon“ rufen wollte.
Wo Maren ehrgeizig-naiv war, lebte Kai eher in den Tag hinein und nahm den Tag so wie er kam. Irgendwie kam er mir nicht ganz so ehrgeizig vor wie Maren, obwohl ja eigentlich Beide aus demselben Grund die Reise unternommen hatten.
Insgesamt hat mir das Buch gefallen, auch wenn – wie schon erwähnt – ich nicht wirklich nah bei Maren und Kai war, sonder die Geschichte „nur beobachtet“ habe.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, in einer lockeren Ausdrucksweise in den Dialogen der Protagonisten, ohne dabei unglaubwürdig zu erscheinen.
Die Beschreibungen von Land und Leute sehr detailliert und bildlich. Die politischen und landestypischen Hintergründe sind ebenfalls sehr ausführlich und trotzdem schafft es der Autor eine runde Geschichte aus allem zu machen.
Für mich war beides spannend zu lesen, denn von Laos wusste ich bis her nur, das es mit vielen Regenwäldern und Bergen auch viele Tempel und vor allem vielen liegenden Buddhas gibt. Dieses Buch hat mir einen kleinen Einblick in das Land gegeben.
Zwar keinen touristischen, dafür aber vom Land und von einer einheimischen Gruppe und wie sie leben. Das hat mir gefallen, da ich andere Kulturen immer interessant finde. Aber auch die Geschichte um Maren und Kai hat mir gefallen und wie der Autor beides zusammen führt.
Wenn ich als Leser auch noch persönlich näher an Maren und Kai herangekommen wäre, wäre das Buch für mich perfekt.
Aber vielleicht klappt es ja in der nächsten Geschichte von Kai Kurzbein.
Mein Fazit:
Ein Buch mit viel informativen Hintergründen mit einer interessanten Idee, alles in einer spannende Geschichte eingebunden. Ein Buch, das ich jedem empfehlen kann, der mal kein „trockenes“ Sachbuch über Land und Leute lesen will, aber trotzdem einen Einblick dergleichen schätzt und sich dabei noch von einer fiktiven Geschichte unterhalten lassen will.
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Meine Ausgabe mit Blich ins Buch
Falscher Ruhm
Ausgabe - Taschenbuch
Seiten - 280
ISBN - 978-3-8391-6666-6
Erschienen - Mai 2016
Verlag - BoD Norderstedt
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