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07 Juni 2023

📖 Der Holländer von Mathijs Deen

Klappentext:
 
Ein Mordfall zwischen den Gezeiten
 
Ein Toter im Watt, im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden. Der Mann ist überregionale Wattwandererprominenz und wollte vom Festland nach Borkum wandern. Eine Tour, die für ihn tödlich und für seinen Begleiter traumatisch endete.
In den Küstenorten gibt es Gerede, deutsche und niederländische Behörden streiten sich um Zuständigkeiten. Die Polizei Cuxhaven schickt seinen speziellen Ermittler: Liewe Cupido, von allen nur “Der Holländer“ genannt.
Er wird sich selbst der unberechenbaren Natur aussetzen müssen, die das raue Watt beherrscht…..


 
Und wieder habe ich auf einer Lesung eines mir unbekannten Autors für mich eine Perle gefunden.
Krimis kommen bei mir gar nicht so häufig vor. Am Anfang eine Leiche, „trockene“ Ermittlungen, Zeugenbefragungen, Beweise suchen und eventuell noch Profiling, das ist mir irgendwie zu langweilig.
Dann doch lieber einen (Psycho)-Thriller.
Aber Mathijs Deen hat es geschafft, dass ich mal wieder von einem Krimi begeistert bin!
 
Seine Sprache hat was, wie ich finde. Sein Ermittler, Liewe Cupido, redet nicht viel und ist lieber allein unterwegs. Wenn er doch mal redet, dann nur das Nötigste und auf eine friesische, trockene Art.
Tatsächlich schafft der Autor es auch auf nicht ganz 300 Seiten mich zu fesseln und eine runde Geschichte zu erzählen.
(Wer hier öfter mitliest, der weiß das ich mit Büchern unter 350 Seiten meistens auf Kriegsfuß stehe, weil mir etwas fehlt)

Hier haben die Personen Charakter, Ecken und Kanten mit einer Hintergrundgeschichte. Außerdem kenne ich die Gegend hier an der Küste, wenn ich auch die niederländischen Gegebenheiten nicht unbedingt kenne. Aber die Niederländer waren einst ja auch Friesen. 😊 Der Autor schafft es auch einem der die Küste und das Watt nicht kennt, die Schönheit mit all seinen Gefahren näher zu bringen.
Die drei Profiwattwanderer haben schon so einige extreme Wattwanderungen vom Festland zu Inseln unternommen, aber eine steht schon lange auf ihrer Liste.
Vom Festland auf die Insel Borkum.
Eine sehr schwierige und nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen, von Wetterlage, Tide, Windrichtung und Strömung machbar.
Als dies endlich alles zutrifft, ist der große Tag von Aron, Peter und Klaus gekommen – jetzt oder nie!
Aber ausgerechnet Aron, der Kopf der drei, ist zu diesem Zeitpunkt in England.
Eigentlich kann man diese Tour nur zu dritt bewältigen, aber Klaus und Peter machen sich dennoch auf den Weg, ,,,,,
Am anderen Tag wird Klaus tot auf einer Sandbank zwischen den Niederlanden und Deutschland von der niederländischen Küstenwache gefunden und mitgenommen.
Peter hat es mit letzter Kraft ans Festland geschafft, ist aber so verwirrt, dass er keine klare Aussage machen kann, außer das Klaus vom Meer geholt wurde.
In der niederländischen Autopsie wird inzwischen ein Mord obduziert und da die Grenzen an der Fundstelle der Leiche zwischen den Niederlanden und Deutschland ziemlich schwammig sind, streiten sich die jeweiligen Dienststellen erst einmal um die Fallzuständigkeit. Bis die sich einigen, übernimmt der Ermittler Liewe Cupido – von allen nur der Holländer genannt – inoffiziell den Fall für die Deutsche Seite und reist in die Niederlande. Dort bekommt er auch ganz unkompliziert von den dortigen Ermittlern Unterstützung, während die Chefs auf beiden Seiten immer noch ihre Kompetenzen streiten.

Ich fand es sehr interessant mit Liewe auf Tätersuche zu gehen und überhaupt nicht langweilig!
Ich mochte ihn, den stillen Einzelgänger, der lieber auf das hört was die Leute reden, statt selber zu reden. Wenn er dann redete, dann knapp und präzise, ohne schnick-schnack.
Auch die Art wie er den jungen Polizeibeamten Xander mit ins Boot holte fand ich Klasse.
Der etwas übereifrige Xander, dem es in dem kleinen Polizeirevier zu langweilig hinterm Schreibtisch ist und voller Elan sich von Liewe einspannen lässt und sein Können zeigen kann. Sie wachsen zu einem tollen Duo zusammen. Beide ermitteln zusammen nach allen Seiten und dabei lernt man als Leser nicht nur sie besser kennen.
Die Leute um die drei Wattwanderer bekommen vom Autor ebenso ihren Hintergrund und ihre Persönlichkeit. Die Ermittlungen entwickeln sich und ich als Leser war mit dabei. Natürlich war ich auch am Kombinieren, aber lag dann doch haarscharf am Ende daneben.

Ich kann nicht sagen WIE spannend ein Krimi sein muss.
Muss man vor Spannung Fingernägel kauen?
Nein.
Aber man muss voller Spannung auf die Lösung, auf den Täter warten.
Ich zumindest. Und genau das hat dieser Krimi für mich getan. Mit allem was ich für einen Krimi brauche.


Mein Fazit:
Ein Krimi mit Charakteren in einer Gegend und ihren Tücken und ein spannendes Ende, wobei ich bei der Tätersuche von Anfang an dabei war und am Ende doch ganz knapp daneben lag.
Ein Autor, von dem ich nicht das letzte Buch gelesen habe.
Der zweite Teil –
Der Taucher – um den Ermittler Liewe Cupido steht schon in meinem Regal 😊
 
 
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Mein Buch, mit Leseprobe

Der Holländer 
 
 

2 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Ich bin ja momentan eher ein Krimifan und lese zurzeit nicht so gerne Thriller. Die Ermittlungen und Befragungen rund herum mag ich sehr gerne, wenn man gut miträtseln kann und die Lösung am Ende überrascht :)

    Es scheint hier jedenfalls gut aufgegangen zu sein und auch der Schauplatz klingt toll. Ich werde mir das Buch auf jeden Fall mal auf meiner Wunschliste notieren! Vielen Dank für den Tipp!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hi Aleshanee,
      freut mich, wenn Du auch mal ein Tippo auf meiner Seite gefnden hast. :)
      Reine Krimis sind bei mir ja eher die Ausnahme, aber mit diesem war ich gut bedient. Lag am Ende eben doch noch knapp daneben.
      Und da ich ja hier oben mehr oder weniger am Schauplatz wohne, hat er mir natürlich auch in dieser Richtung gefallen.
      Meine Freundin wohnt ürigens am Ort der Polizeireviere aus dem Buch, die werde ich mir dieses Wochenende erst einmal genauer ansehen :D

      Ganz liebe Grüße vom Watt ^^
      Su

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